Beim Knick-Plattfuss (Knickfuss, Plattfuss) des Erwachsenen ist das sog. Längsgewölbe des Fusses deutlich abgeflacht, der Vorfuß und die Zehen 'wandern' nach aussen (zur Kleinzehe hin). Die Ferse und der Rückfuss knicken immer weiter nach innen (in eine X-Stellung). Patienten klagen häufig über eine Druckstelle und Schmerzen am inneren Fussrand etwas unterhalb des Innenknöchels, bedingt durch ein starkes Überstehen des Kahnbeins (=ein Fusswurzelknochen).
Dem Knick-Plattfuss liegt eine (Teil-)Ruptur/Verlängerung/Insuffizienz der Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Musc. tibialis posterior) zugrunde. Im Anfangsstadium findet sich auch häufig eine Entzündung ('Synovitis') diese Sehne. Der betroffene Muskel kann dann seine stabilisierende Wirkung auf den Rückfuß nicht mehr ausüben. Es verändert sich die Lage bzw. Stellung der Fußwurzelknochen zueinander, die reguläre 'Fußarchitektur' geht 'aus den Fugen'.
Therapiemöglichkeiten
Viele Patienten mit einem Knick-Plattfuss haben über Jahrzehnte keine Beschwerden und sind auch voll sportfähig. Wenn jedoch Schmerzen auftreten, sollte durch eine entsprechende Einlage (und Schuhzurichtung) der Fuss passiv gestützt und damit entlastet werden. Beim sog. flexiblen Knick-Plattfuß kann auch mittels Physiotherapie die aktive, muskuläre Stabilisierung verbessert werden. Steht eine Entzündung der Tibialis posterior-Sehne im Vordergrund, besteht auch die Möglichkeit einer vorübergehenden Schienen-Ruhigstellung.
Fortgeschrittene Krankheitsstadien machen oft einen chirurgischen Eingriff notwendig. Je nach dem individuellen Befund des Patienten kann eine Sehnenraffung oder Sehnenersatzoperation notwendig sein, bei kontrakten Verhältnissen bzw. beim Vorliegen von Arthrosen im Rückfußbereich auch eine gezielte Versteifung einzelner Fußwurzelgelenke. Welche Operation im konkreten Fall sinnvoll und notwendig ist, sollten Sie mit einem erfahrenen Fusschirurgen besprechen.